Genuss für alle Sinne am Tegernsee — zwischen leisem Luxus und expressiver Kunst

Was ist eigentlich die Steigerung von „one of a kind“ – also etwas, das es nur einmal gibt. Einzigartig ist in seiner Weise? Die Ausstellung mit dem Titel „THREE OF A KIND“ darf hier durchaus als Steigerungsform interpretiert werden.

Drei herausragende Künstler, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch absolut einzigartig in ihrer jeweiligen Schaffensweise sind – kuratiert von Sarah Kronsbein und ausgestellt im Parkhotel Egerner Höfe, das nicht nur durch beeindruckendes Interior und unaufdringlichem Luxus auf sich aufmerksam macht, sondern Kunst und Kultur fest in der Unternehmens-DNA verankert hat.

„Kunst möchte gelebt und erlebt werden – und vor allem gesehen werden“, Sarah Kronsbein

Dieses Selbstverständnis zeigt sich in vielen kleinen Details, die die Eigentümer Tanja und Christian Ehrmann in ihrem Traditionshaus am Tegernsee geschaffen haben. Wahrer Luxus muss nicht laut sein – im Gegenteil. Er zeigt sich gerade in jenen kleinen, scheinbar zufälligen Details und Aufmerksamkeiten, die letztlich alle Sinne erfreuen. Und bleibenden Eindruck hinterlassen.

In Form der Kunstwerke von Diango Hernández stellen die „Waves“ seine Sprache des Ozeans dar. Lebensbejahend und mitreißend, im wahrsten Sinne – spiegeln sie die Historie seiner kubanischen Heimat und die jahrzehntelange politische Isolation mit nur spärlichen und oftmals einseitigen Einblicken wider. Es galt zu nutzen, was da ist. Gebrauchten Alltagsgenständen und Haushaltsutensilien haucht er in seinen Skulpturen ein neues Leben ein.

Ein kreativer Ansatz, mit der Armut und Frustration umzugehen und diese Empfindungen in Sehnsucht, Mut aber auch Humor zu kleiden. Seine Werke sind ein Konglomerat aus persönlichen Erinnerungen, Melancholie aber auch ganz viel Mut. Auf jeden Fall aber Poesie.

„Zwischen Melancholie und Poesie – und dem immerwährenden Dialog zwischen dem Inneren und Äußeren“

Der Künstler Richard Wurm entwickelt seine ganz eigene Technik, die er „Crumbismus“ taufte und mit der er mit Strukturen und Texturen arbeitet – seine Werke lassen so Raum für Inspiration und Interpretation seitens des Betrachters, da sie immer wieder neue Blickwinkel offerieren. Ein kontrastreiches Spiel zwischen dem Verborgenen und Allgegenwärtigen. Dem immerwährenden Dialog zwischen dem Inneren und Äußeren.

Ein ewiger Prozess des Wandels. Und dennoch einen kurzen Moment des Einswerdens mit dem Kunstwerk, als Teil eines großen Ganzen, so Richard Wurm.

Als Schüler der Natur, bezeichnet sich der exzentrische Bildhauer und ehemalige Gemüsebauer Hermann Nachbaur mit Wurzeln im österreichischen Voralberg. Sein „Olive Tree Pompeji“ – ein drei Meter hohes Monument aus Messing, das er erstmalig im Rahmen der Vernissage am Tegernsee zeigt, steht sinnbildlich für die Wurzeln unserer Geschichte und verdeutlicht gleichzeitig die Vergänglichkeit der Zeit und welche entscheidende Rolle sie für das Leben und die Natur spielt.

Jede Rille, jede Vertiefung und Verknorpelung spiegelt eine über 500-jährige Geschichte wider. Über 10.000 Arbeitsstunden stecken in dem drei Meter hohen Monument aus Messing, das eine nahezu perfekte Symbiose mit dem Interior des Foyer im Parkhotels Egerner Höfe eingeht.

„Wir möchten uns als Kunsthotel etablieren, das regelmäßig mit neuen Kunstwerken überrascht“, Anton Halbmayr

Hoteldirektor Anton Halbmayr möchte die Egerner Höfe als Kunsthotel etablieren und immer wieder mit neuen Kunstwerken überraschen. Ich würde sagen, das ist gelungen. 

Für die Kunst auf dem Teller sorgt Sternekoch Thomas Kellermann, der im hoteleigenen Gourmetrestaurant „Dichter“ aus regionalen Produkten kulinarische Köstlichkeiten kreiert. Wahrhaftig ein Gedicht.

Und es zeigt wieder einmal mehr: Kunst, Kultur und Kulinarik gehören einfach zusammen.

Three of a Kind – der Name ist tatsächlich Programm.  

Bildnachweis: © Pexels, Julia Heinz,  BrauerPhotos/ G. Nitschke

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